„Es ist normal verschieden zu sein.“
Richard von Weizsäcker 1993
Inklusionskonzept
Grundlage für das Inklusionskonzept ist die Umsetzung der UN-Behindertenrechte-Konvention, welche allen Kindern das Recht auf Besuch der Regelschule erteilt.
Vorrangige Aufgabe ist es, unser Schulleben und den Unterricht so zu organisieren, dass Kinder mit und ohne Behinderung zusammen den Schulalltag erleben können. An unserer Schule herrschen dafür bisher nur teilweise geeignete Bedingungen: So sind die beiden Schulhäuser noch nicht barrierefrei. Wir können auch noch nicht genügend zusätzliche Räume für Differenzierung oder Einzelbetreuung zur Verfügung stellen. Eltern und Lehrkräfte sind der Inklusion gegenüber aufgeschlossen, da wir immer wieder Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen, Sprachdefiziten oder Lernproblemen an unserer Schule aufnehmen.
Die individuelle Förderung aller Kinder liegt uns sehr am Herzen. Dabei legen wir besonderen Wert darauf, die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Kinder zu berücksichtigen, was in gewissen Phasen jedoch auch eine Trennung nötig machen kann. Offene Unterrichtsformen und starke Handlungsorientierung gehören zu unserem Schulalltag. Durch die Vielfalt der Methoden kann es gelingen, der sehr heterogen zusammengesetzten Schülerschaft gerecht zu werden. Im Rahmen von fest eingerichteten Förderstunden des MSD und der FAMI-Lehrkraft wird der individuellen Förderung auch klassenübergreifend Rechnung getragen.
Schule so zu organisieren, dass alle Kinder die bestmöglichsten Lernchancen erhalten, heißt unter anderem technische oder personelle Hilfestellungen zu leisten. Wir achten darauf, dass Kinder den ihnen zustehenden Nachteilsausgleich erhalten oder wenn nötig durch Schulbegleiter unterstützt werden. Im Rahmen der Inklusion gibt es auch die Möglichkeit der Lernzieldifferenz. So werden Kinder, die auf Grund ihres diagnostizierten sonderpädagogischen Förderbedarfs oder ihrer Sprachkenntnisse die Anforderungen der Jahrgangsstufe nicht gerecht werden können, zum gleichen Thema, jedoch mit dem individuellen Lernstand angepassten Lernzielen unterrichtet.
Vor allem in der täglichen unterrichtlichen Arbeit muss die Wahl der Aufgaben und Methoden an der heterogenen Schülerschaft ausgerichtet werden:
- Einführungsphasen schwerpunktmäßig im Klassenunterricht
- Freiarbeit/Wochenplanarbeit (differenzierte/individuelle Pläne)
- offene Übungsphasen (Stationenlernen, Projektunterricht, Portfolioarbeit etc.)
- differenzierte Lernstands- und Leistungskontrollen
- schwerpunktmäßige Arbeit mit einzelnen Kindern während offener Unterrichtsphasen v.a. zur gezielten Aufarbeitung von Teilleistungsschwächen bzw. zur Umsetzung der spezifischen Lernziele
- zeitweise Bildung von leistungshomogenen Lerngruppen
- Teilnahme einzelner Kinder in anderen Klassen bei bestimmten Themen / in best. Fachbereichen (je nach Förderplan)
- Teamteaching mit klar wechselnden Verantwortungen (Ressourcenorientierung, Berücksichtigung der Individualität bzw. der Kompetenzen/Talente der Lehrkräfte)
Einen wichtigen Punkt nimmt auch die Förderung der Klassengemeinschaft ein:
- Gemeinsamer Tagesbeginn
- Einführung gemeinsamer Regeln und Rituale
- gezielte Förderung des sozialen Miteinanders in der Klasse (Übungen zur Kooperation/Empathie, Anwendung des Programms „Aufg’schaut“…)
- Berücksichtigung individueller Ruhephasen und Ermöglichung von benötigten Auszeiten
- regelmäßige Reflexionsrunden mit den Schülern
- gemeinsame Ausflüge und Projekte
Die Integration aller in die Schulgemeinschaft sowie das gemeinsame Schulleben ist eine Selbstverständlichkeit durch die:
- Rücksicht beim Umgang mit allen Kindern zur Förderung persönlicher, sozialer und pädagogischer Bindungen
- Thematisierung von Heterogenität in allen Klassen
- Teilnahme aller Kinder an allen schulischen Veranstaltungen, Festen und Feiern
- Gestaltung von inklusiv ausgerichteten Projekten und Aktionen (z.B. Lichterfest, Pausenengel)
- Pädagogische Begleitung von Übergängen (Kindergarten - Grundschule - weiterführende Schule)
- Kooperation mit betreuenden Einrichtungen und Therapeuten
- Einbeziehung der Eltern
- Sensibilisierung des gesamten Hauspersonals
Unsere Lehrkräfte werden stundenweise verstärkt durch den Mobilen sonderpädagogischen Dienst (MSD) und das externe Unterstützungsprogramm FAMI der Nachbarschaftshilfe Oberschleißheim.
Beschlossen von der Lehrerkonferenz am 10. Januar 2017